[Caprice 39] • Bondage in Bangkok by Blue Jil

[Caprice 39] • Bondage in Bangkok by Blue Jil

Autor:Blue, Jil [Blue, Jil]
Die sprache: deu
Format: epub
Tags: [erotik], Roman-Erotik
ISBN: 9783732509225
Herausgeber: Bastei/Lübbe Verlag
veröffentlicht: 2015-08-28T00:00:00+00:00


»Und Frank wird Sophie sicher Bescheid geben?«, fragte Maren.

»Ja, ganz bestimmt.«

»Ihr habt aber nicht miteinander gesprochen«, bohrte Maren weiter.

»Ich muss dir offen sagen … Frank wusste von meinem Vorhaben, mit dir allein sein zu wollen. Er selbst möchte mit Sophie etwas Zeit verbringen«, gestand Marco.

Maren ging nicht weiter auf die beiden Hinweise ein. Was er von sich gegeben hatte, reichte ihr völlig. Sie konnte sich ein lebhaftes Bild von dem Gespräch der Männer machen, das sie offenbar im Vorfeld geführt hatten. Versonnen sagte sie: »Die Show hat mich verwirrt. Einerseits bin ich in der Stimmung, die Welt zu umarmen, andererseits …«

»Andererseits denkst du darüber nach, warum sich Menschen dafür hergeben, sich vor Publikum zu ficken«, übernahm Marco und vollendete Marens Satz. »Franks Worte wirken in dir nach.«

»Du denkst anders darüber?«, fragte Maren.

Marco wiegte den Kopf. »Frank ist ein Weltverbesserer der guten Sorte. Ich betrachte die Dinge eher von einem nüchternen Standpunkt aus. Wie ich bereits sagte, das Geschäft mit dem Sex verschafft vielen Familien ein gesichertes Einkommen und damit das Überleben. Dass viel Missbrauch, im ureigenen Sinn, getrieben wird, liegt wohl in uns Menschen. Banken, Politiker, Konzerne … Prostitution, Menschenhandel. Trifft der Begriff ›Ausbeutung‹ nicht auf jeden Bereich zu?« Er zuckte die Achseln, entließ Marens Hand, die er die ganze Zeit über gehalten hatte, in die Freiheit und legte seinen Arm und ihre Schultern. »Ein viel zu ernstes Thema für diese wundervolle Nacht. Meinst du nicht auch?«

Maren lächelte Marco an. »Du hast recht. Wir sollten den Abend genießen.«

»Und die Stimmung der Show mitnehmen. Darf ich dir etwas zeigen?«

»Noch eine Überraschung?«

Marco deutete auf ein Gebäude kaum zwanzig Meter von ihnen entfernt; kein blinkendes Schild, keine spärlich bekleideten Mädchen, die mit obszönen Gesten auf Kundenfang gingen. »Ja, noch eine Überraschung.«

»Ich bin gespannt. Zeig sie mir.« Maren spürte die Anspannung deutlich. Marcos Arm lag locker um ihre Schultern, während seine Fingerspitzen wie zufällig immer wieder über ihre Haut glitten.

»Wenn es dir nicht gefällt, können wir sofort wieder gehen.«

»Es wird mir gefallen«, hauchte Maren.

Einen Moment lang blickten sie sich in die Augen, dann hatten sie den Eingang erreicht. Marco betätigte eine Glocke. Die Tür wurde aufgezogen. Eine Asiatin in hochgeschlossenem Kleid verbeugte sich tief. »Sir Marco Gardini, welcome in unserem Haus. Es ist mir eine große Ehre, Sie zu begrüßen.« Ihr Deutsch wies einen starken, reizvollen Akzent auf. Sie trat zur Seite und machte eine einladende Handbewegung. Erst als Maren und Marco eingetreten waren und die Frau die Tür wieder geschlossen hatte, sprach sie weiter. »Ich darf bitte vorgehen.«

Sie geleitete das Paar durch einen schmalen Gang, gesäumt von mehreren Türen. Vor der letzten blieb sie stehen. »Es liegt alles bereit. Genießen Sie den Aufenthalt. Das Beste für Sie«, fügte sie nach einer kurzen Pause hinzu. Zweifelsfrei meinte die Frau den dahinterliegenden Raum, den sie nun öffnete.

Marco bedankte sich mit einem Nicken. Er trat zuerst ein, Maren folgte. Leise wurde die Tür hinter ihnen zugezogen.

Maren sah sich um. »Was ist das?« Sie zeigte auf das Wasserbecken vor sich. Rosenblüten schwammen darin, im Dämmerlicht erschienen die Blätter beinahe schwarz.



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